Birgitte Skadhauge, Vizepräsidentin bei Carlsberg Group Research.Birgitte Skadhauge

Birgitte Skadhauge

«Es ist wie eine Bieruniversität.»

Neugierde liegt in unseren Genen.

«Ich bin stolz darauf, das Forschungslabor hier in Carlsberg zu leiten. Hier kreieren wir neue und bessere Möglichkeiten für die Bierherstellung. Wir sind die einzigen Brauer auf der Welt, die mit so vielen Wissenschaftlern jeden Tag brauen und Bier studieren und somit die Kunst und Wissenschaft der Bierherstellung in einer Flasche kombinieren. Es ist schwierig, ein 5’000 Jahre altes Produkt zu innovieren, aber wenn man jedes Molekül Bier und jedes Gen in der Gerste sieht, erkennt man, dass es immer noch unendlich viele Möglichkeiten gibt, ein noch besseres Bier herzustellen», sagt Birgitte Skadhauge, Vizepräsidentin bei Carlsberg Group Research.

Das weltweit erste Industrielabor.

«Das hört sich vielleicht sehr modern an, aber wir denken seit 143 Jahren so – seit wir das erste Industrielabor der Welt eingerichtet haben. Die gleiche natürliche Neugier und der gleiche Pioniergeist treiben uns weiter voran. Erst vor Kurzem, als wir uns an das Wiederaufbereitungsprojekt nach dem Originalrezept von 1883 machten, leiteten uns die unglaublich detaillierten Notizen unserer alten Brauer und Wissenschaftler. Ihre Leidenschaft und ihr Engagement für Qualität inspirieren uns über die Jahre hinweg und es ist ein Privileg, ihre Pionierarbeit fortsetzen zu können.»

Bier zum Verweilen.

«Die Herausforderungen, vor denen unsere alten Kollegen standen, unterscheiden sich jedoch von den heutigen. Wir brauen nicht nur das wahrscheinlich beste Bier der Welt, sondern arbeiten auch aktiv daran, die Welt selbst zu einem besseren Ort zu machen, an dem wir unser Lieblingsgetränk noch lange geniessen können: Wie können wir Abfall reduzieren, den Wasserverbrauch senken und die Umwelt während des gesamten Brauprozesses schützen? Natürlich mit dem gleichen Fleiss und Pioniergeist wie unsere Vorfahren! Manche Dinge ändern sich nie.»

Ein Klima des Wandels.

«Wir züchten derzeit neue Gerstensorten mit besonderen Merkmalen, um klimafreundliche und krankheitsresistente Pflanzen herzustellen. Pflanzen, die extremen Witterungsbedingungen wie Hitze oder Dürre standhalten, tragen dazu bei, dass die Landwirte einen stabilen Ertrag erzielen und gleichzeitig Ressourcen einsparen können. Durch die Züchtung von krankheitsresistenten Gerstenpflanzen kann auch der Bedarf an Pestiziden gesenkt werden, wovon Landwirte, Konsumenten und vor allem die Umwelt profitieren.»

Gut gezüchtetes Bier.

«Wir stellen auch Gerstenstämme her, die sich besser zum Brauen eignen. Natürlich nicht mit genetisch verändertem Organismus (GVO), sondern durch eine Fortsetzung des traditionellen Züchtungsprogramms, das wir seit Jahrzehnten sowohl in Gerste als auch in der Hefe pflegen – tatsächlich haben wir kürzlich das Genom der Gerste sequenziert – und jetzt nehmen wir uns den Hopfen vor. Erneut befinden wir uns auf dem Weg ins Unbekannte, auf unserer ständigen Suche nach einem besseren Bier.»